Mowi plant Fischzucht in den Tiefen des Meeres
Mowi plant, seine Fischfarmen weit unter die Meeresoberfläche abzusenken und kombiniert dabei Technologien aus der norwegischen Aquakultur-, Unterwasser- und Offshore-Industrie. Das Unternehmen hat 36 Entwicklungslizenzen für die Realisierung seines „AquaStorm“-Konzepts beantragt.
„Dies ist das größte Entwicklungsprojekt, das wir je geplant haben. AquaStorm verlagert die Fischfarmen aus den Fjorden in die Tiefen des Ozeans, wo die Fische vor Seeläusen, Krankheiten und dem Wetter geschützt sind“, sagt Henrik Trengereid, der Projektleiter von Mowi.
Die AquaStorm-Installationen werden normalerweise 15 m unter der Meeresoberfläche angebracht, können aber bis zu einer Tiefe von 50 m versenkt werden, wenn die Wetterbedingungen dies erfordern. Jede Anlage ist mit einem Kontrollzentrum an Land verbunden, das die Fische aus der Ferne füttert und Luft, Licht, Strom und Signale über ein verzweigtes Netz von Rohren und Kabeln auf dem Meeresboden überwacht.
Autonome Landwirtschaft
Die Anlagen werden im täglichen Betrieb autonom und unbemannt sein.
„Dieses Konzept ist vollständig automatisiert und wird von einem Kontrollzentrum an Land überwacht, so dass wir die vollständige Kontrolle darüber haben, wie sich die Fische entwickeln, ob sie gefüttert werden und ob die gesamte Technik ordnungsgemäß funktioniert“, sagt Trengereid.
In der ersten Phase des AquaStorm-Projekts werden die Anlagen in einer Entfernung von bis zu 12 km von der Küste aufgestellt. Die Technologie, die das Unternehmen einsetzen will, macht es jedoch theoretisch möglich, solche Anlagen bis zu 100 km vom Land entfernt zu errichten.
„Die Aquakulturindustrie sieht sich derzeit mit einem Mangel an geeigneten Standorten für die Produktion konfrontiert. Diese Technologie eröffnet große neue Bereiche für ein nachhaltiges Wachstum der Aquakultur in Norwegen“, sagt Henrik Trengereid. Er unterstreicht, dass die Behörden genügend Genehmigungen erteilen müssen, um sicherzustellen, dass Mowi das Projekt durchführt.
Zusammenarbeit mit den Besten
An dem AquaStorm-Projekt sind neben Mowi eine Reihe führender Technologieunternehmen aus der Unterwasser- und Ölindustrie beteiligt. Neben den F&E-Partnern Nofima und Sintef arbeitet Mowi mit Aqualine, Kongsberg, ABB und Stellarman zusammen.
Stein Lier-Hansen, Vorsitzender des norwegischen Industrieverbands, ist der Ansicht, dass das Projekt perfekt in das Erschließungslizenzprogramm der norwegischen Regierung passt.
„Dieses Projekt ist das beste Beispiel für Norwegens maritimes Know-how. AquaStorm nutzt die Kompetenz des Landes in den Bereichen Aquakultur, Unterwasser- und Offshore-Ölförderung, um eine noch nachhaltigere und zukunftsorientierte Industrie zu schaffen. Genau diese Art von Projekten müssen die norwegischen Behörden und politischen Entscheidungsträger ermöglichen“, sagt er.
Mowi möchte, dass das Projekt im Bezirk Roan in Trøndelag in Mittelnorwegen realisiert wird. Es wird geschätzt, dass es mindestens 60 neue Arbeitsplätze schaffen und erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft der Region haben könnte. Der Antrag von Mowi wird nun von der norwegischen Fischereidirektion geprüft. Es wird erwartet, dass in den kommenden Monaten eine Entscheidung getroffen wird.